Windows 10 Tipps & Tricks

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Früher habe ich Windows regelmäßig neu installiert – da viel es nicht leicht die nötigen Schritte im Kopf zu behalten. Windows ist allerdings wesentlich stabiler geworden so das ich nicht mehr so häufig in den „Genuss“ komme. Mit der fehlenden Praxis geht ein Risiko einher das ich etwas vergesse. Um dem entgegenzuwirken, hier meine Liste der Post-Installation-ToDo’s.

Benutzerkontensteuerung

In der Systemsteuerung, im Bereich „Sicherheit und Wartung“ gibt es einen Menüpunkt „Einstellungen der Benutzerkontensteuerung ändern“. In dem Dialog der sich dahinter verbirgt empfehle ich den Regler ganz nach oben zu schieben um den sichersten aber auch restriktivsten Modus zu aktivieren.

Die Benutzerkontensteuerung ist eine Sicherheitstechnik in Windows die vor Konfigurationsänderungen, Installationen und anderen kritischen Operationen eine Rückfrage einblendet die Nachfragt ob man weiß was man tut.

Datenschutzeinstellungen

Mit den „Datenschutzeinstellungen“ fängt bei mir üblicherweise die Arbeit direkt nach der Installation an. Da ich ein recht stabiles Set an traditionellen Anwendungen für meine alltäglichen Arbeiten habe und diesem Appgedöhns bislang nicht viel abgewinnen konnte schalte ich in den meisten Kategorien den Zugriff erst mal pauschal ab. Der Witz ist nämlich das die meisten Einstellungen sich nur auf die Apps auswirkt die man aus dem Windows Store bezieht (inklusive der vorinstallierten).

Ballast entfernen

Windows 10 ist meines Erachtens ganz schön aufdringlich wenn es darum geht die Microsoft-Apps in den Vordergrund zu spielen. Für die meisten Aufgaben habe ich aber gar keine Verwendung oder traditionellere Alternativen. Es ist mir aber zu anstrengend den ganzen nicht benötigten Kram zu deinstallieren, insbesondere weil ich das Gefühl hatte das die Apps mit irgendwelchen Update ständig wieder zurückkommen.

Abhilfe habe ich mir mit W10Privacy verschafft. Das Programm erlaubt es unzählige Einstellungen in Windows vorzunehmen und die meisten Windows-Apps zu deinstallieren. Wenn ich damit die unerwünschten Apps deinstalliere bleiben sie bislang auch weg.

Wer die Muße aufbringt alle Einstellungen die W10Privacy darbietet durchzusehen kann auch sonst viel erreichen um Microsofts Datenhunger zu bändigen.

Timeserver

Windows kann die Systemzeit gemäß verschiedener Zeitserver aus dem Internet festlegen. Die Information welche Server dazu verwendet werden kann man finden wenn man in der Systemsteuerung über die Kategorie „Zeit, Sprache und Region“ den Dialog „Datum & Uhrzeit“ öffnet und dort wiederum auf dem Reiter „Internetzeit“ den Button „Einstellungen Ändern“ klickt. In dem dadurch geöffneten Dialog kann man die Liste der Server einsehen. Man kann auch neue Server hinzufügen indem man deren Adresse einfach in die Dropdown der Server einträgt. Die vorhandenen zu löschen scheint aber nicht zu gehen.

Anstelle des vorausgewählten Servers von Microsoft würde ich empfehlen den des eigenen Routers (zum Beispiel einer Fritz!Box) zu verwenden falls dieser einen Zeitserver mitbringt. Alternativ gibt es auch das NTP Pool Project das NTP-Server bereitstellt.

Die Liste der Zeitserver findet man in der Registry von Windows wieder. Unter dem Key Computer\HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\Microsoft\Windows\CurrentVersion\DateTime\Servers sind Einträge pro Server abgelegt. Diese kann man dort auch löschen.

Detailliertere Informationen zu diesem Thema gibt es auch auf WinFAQ.

Zertifikatsnachlademechanismus

Microsoft hält es wohl für eine gute Idee Sicherheitszertifikate bei Bedarf nachzuladen. Ich nicht! Wenn Windows oder ein Programm das die Crypto-API von Windows nutzt auf ein Sicherheitszertifikat stößt das noch nicht bekannt ist, wird einfach mal bei Microsoft angerufen und nachgefragt ob die es für Vertrauenswürdig halten. Es gab hierzu mal einen Artikel in der c’t der darlegt warum man das nicht so gut finden kann.

Um den Mechanismus abzustellen kann man in der Registry einen neuen Eintrag hinterlegen. Dazu muss man mit dem Programm regedit.exe unter dem Schlüssel Computer\HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\Policies\Microsoft\SystemCertificates\AuthRoot einen Eintrag vom Typ DWord mit dem Namen DisableRootAutoUpdate und dem Wert 1 anlegen.

Lockscreen deaktivieren

Mit einem Windows 10 auf dem aktuellen Patchstand kann man den unsinnigen Sperrbildschirm deaktivieren. Der Sperrbildschirm ist die Anzeige die man nach dem Starten des Computers erst wegwischen muss bevor man sich anmelden kann. Wozu das Ding gut ist hat sich mir bislang nie erschlossen – also weg damit.

Wie bei Heise beschrieben muss man den Registry-Key Computer\HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\Policies\Microsoft\Windows\Personalization anlegen und darin den Eintrag NoLockScreen mit dem Wert 1 hinterlegen.

Nachwort

Da ich jetzt bestimmt schon wieder irgendwas vergessen habe werde ich diesen Artikel sicher noch mal ergänzen müssen.

Momentan experimentiere ich auch mit Software Restriction Policies. Diese Richtlinien sind dank des Magazins c’t und dem Tool Restric’tor recht komfortable zu konfigurieren. Allerdings habe ich Probleme mit verschiedenen Spieleplattformen und mit Entwicklungstools im Zusammenhang mit Node.js. Mal sehen wann ich die Zeit finde dieses Thema zu vertiefen.

Wenn du noch andere Einstellungen oder Tipps kennst benutz doch bitte die Kommentarfunktion, ich würde darüber freuen.