Windows 8

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Für Umsteiger von älteren Windows-Versionen hat Microsoft ein Einführungsangebot: 29,99 € für Windows 8 Pro. Ich konnte, trotz meiner Skepsis, nicht widerstehen und habe mich an die aktuelle Version herangewagt.

Meine Skepsis beruht auf einigen Experimenten mit den Vorabversionen von Windows 8 die Microsoft schon vor dem offiziellen Start zugänglich gemacht hat. Meiner Meinung nach gibt es nur wenig Gründe von Windows 7 auf 8 zu wechseln wenn man an einem ganz normalen PC mit Tastatur und Maus sitzt. Bei Tablets, Smartphones oder anderen Touchgeräten mag das aber, wegen der neuen Oberfläche, anders aussehen.

Einer der ersten Dinge die ich daher nach der Installation in angriff genommen habe ist das umgehen der neuen Windows 8 UI. Dazu aber später mehr, jetzt erst einmal der Reihe nach.

Installation

Für die 30 € darf man sich ein kleines Programm herunterladen das anbietet ein Update des aktuellen Windows vorzunehmen oder eine DVD zu erstellen. Letzteres habe ich gemacht da ich mein erprobtes Windows 7 gerne noch behalten wollte. Die DVD entpuppt sich dann recht schnell als ISO-Image das man noch selber auf einen Rohling brennen muss.

Mit der so erstellten DVD habe ich dann den Rechner neu starten und eine saubere Neuinstallation auf eine freie Partition vorgenommen. Zu beginn der Installation werden ein paar Fragen zu Sprache, Land und Tastaturlayout, zur Lizenz und zum Installationsort gestellt. Danach folgt eine kurze Teepause. Nach dem obligatorischen Neustart werden als nächstes ein paar Angaben zur Farbgebung, Rechnername und zur Gesprächigkeit von Windows fällig. Hier sollte man nach eigenem ermessen darauf achten was Windows alles so über sich und seine Benutzer verrät. Der letzte Schritt erzeugt einen ersten Benutzeraccount. Hier gilt es sich zu entscheiden ob man einen klassischen, lokalen Account haben möchte oder doch lieber einen der neuen Cloud-Accounts mit einer Windows Life ID. Letzteres gewährt unter anderem Zugriff auf den App-Store und synchronisiert bestimmte Einstellungen zwischen verschiedenen Windows 8 Computern. Wenn man seinen Benutzer angelegt hat kann man sich eine zweite Tasse Tee holen. Zu mindestens bei mir hat es ziemlich lange gedauert bis der Benutzer dann eingerichtet und einsatzbereit war.

Insgesamt war die Installation problemlos, auch das einbinden des bestehenden Windows 7 in den Bootprozess hat wunderbar geklappt. Außer den Besonderheiten im Bereich der UI und der Benutzer gibt es aber auch nicht viele Änderungen gegenüber einer Installation von Windows 7. Lobenswert ist allerdings das einige Eckpunkte zum Datenschutz bereits während der Installation abgefragt werden.

Windows 8 zu 7 umgestalten

Um Windows 8 ähnlich bedienen zu können wie Windows 7 gibt es ein Wundermittel: Die Classic Shell. Hiermit steht wieder Startmenü zur Verfügung. Das hat Microsoft nämlich gestrichen und erwartet das alle stattdessen die neue Kachel-Startseite benutzen. Wer einen Blick in die Einstellungen der Classic Shell wirft findet dort auch noch die Möglichkeit die neue Startseite nach dem Anmelden zu überspringen und somit direkt mit dem Desktop zu beginnen. Außerdem kann man die ‘Ecken’ deaktivieren. Windows 8 tut nämlich verschiedene Dinge wenn man die Maus in eine der Ecken des Bildschirms schuppst. Dabei werden immer irgendwelche Dinge eingeblendet die mich beim arbeiten stören.

Was auch sehr störend ist, ist der Loginprozess. Statt direkt den Benutzer auszuwählen und die Authentifizierung mit Passwort oder PIN vorzunehmen muss man erst eine sinnlosen Seite wegschieben. Diesen überflüssigen Handgriff kann man mit einer Gruppenrichtlinie einsparen. Im passenden Editor (gpedit.msc) öffnet man den Baum bis man bei Computerkonfiguration/Administrative Vorlagen/Systemsteuerung/Anpassung angekommen ist. Dort kann man dann Sperrbildschirm nicht mehr anzeigen aktivieren um ohne Umweg zur Anmeldung zu kommen.

Probleme

Um ehrlich zu sein: Probleme sind kaum aufgetreten. Bislang liefen fast alle Anwendungen die ich aus meinem alltäglichen Repertoire getestet habe problemlos.

Asus EPU

Bei einigen Motherboards der Firma ASUS gibt es ein System namens EPU. Damit lassen sich verschiedene Stellschrauben eines Computers drehen die sich auf Performance, Energieverbrauch und Lautstärke auswirken. Zum Beispiel kann die Lüftertrehzahl gesenkt und die Spannung für den Prozessor gesenkt werden. Um dies zu bewerkstelligen gibt es die gleichnamige Software für Windows. Diese lässt sich aber nicht mehr installieren. Dank einer Anleitung auf http://pawelrychlicki.pl hat es aber doch geklappt. Man kann nämlich die einzelnen Komponenten der Software manuell installieren in dem man deren einzelnen Installer in einer gewissen Reihenfolge und in verschiedenen Kompatibilitätsstufen von Windows 98 und Windows 7 ausführt. Das ist zwar eine ziemliche Fummelei, danach ist mein Rechner aber auch wieder schön leise. Übrigens muss man hier die richtige Version für sein Motherboard nehmen, die sind scheinbar nicht so recht abwärtskompatibel.

Ausblick

Wo jetzt alles so schön läuft kann ich mich ja auf die suche nach all den tollen neuen Funktionen machen die es ja geben soll. Ein Punkt den ich schon ins Auge gefasst habe ist das neue Backup-konzept von Windows 8. Wenn jemand weitere Vorschläge hat freue ich mich über Kommentare.